„Schon wieder nicht geschafft.“ Das Aufschieben von wichtigen Dingen, Prokrastinieren, hält dich davon ab deine Ziele zu erreichen, bringt dich in Zeit-, Geld,- und andere Nöte und ist oft mit einer emotionalen Negativspirale von Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen verbunden. Dabei geht es bei Problemen mit Prokrastinieren gerade weniger um mangelnden Selbstdisziplin, als vielmehr um Emotionen, alte Kompensationsstrategien, ungelöste Traumata und den Zustand deines Nervensystems, was dich immer wieder in destruktive, selbstsabotierende Muster bringen kann.
Aber das wichtigste vorweg: Du brauchst nicht noch mehr Disziplin und musst bitte auch nicht deinen „inneren Schweinehund“ bekämpfen.
Doch was ist Prokrastinieren eigentlich? Es stammt vom lateinischen Wort Procrastisnatio und bedeutet so viel wie Aufschub oder Vertagung. Dass wir uns vor unangenehmen, schwierigen oder langweiligen Aufgaben gerne drücken, ist jedoch völlig normal und menschlich.
Zwischen Adrenalinkick und lähmender Überforderung
Doch bei manchen Menschen wird ihr Aufschieben zum Problem, was sie entweder in echte Schwierigkeiten bringt, weil sie wichtige Fristen bei Behörden, Abgaben von Projekten oder medizinine Untersuchungen verstreichen lassen. Oder aber: Schlicht unter ihren Möglichkeiten bleiben lässt, weil sie sich mit ihrem Aufschieben unnötig blockieren, gar nicht erst anfangen oder immer wieder neue Dinge beginnen und Schwierigkeiten haben ihre Projekte – ja auch Herzensprojekte – zu beenden.
Wie fühlt es sich an, wenn Prokrastination uns fest im Griff hat?
Einerseits spürst du vielleicht Stress, Druck und Frustration. Andererseits können Scham, Schuldgefühle und Selbstzweifel auftauchen. Eine Abwärtsspirale von Selbstvorwürfen und schlechtem Gewissen. Du glaubst dann, du musst dich noch mehr disziplinieren, nur noch mehr anstrengen, das richtige Mindset haben. Doch hinter deinen Selbstsabotagemustern wie Aufschieben liegt eigentlich immer ein ungesund reguliertes Nervensystem. Das ist es, was dich wirklich von deinen Zielen abhält. Wenn du aktuell im Job & Leben nicht da bist, wo du sein willst.Hat das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mit einem Mangel an Disziplin oder Wille oder Motivation zu tun, sondern: Dein Körper, dein Nervensystem & Unterbewusstsein wittert genau da vor Gefahr! Dein Kopf weiss den Weg, alles klingt logisch, ABER? Warum mache ich nicht das, was ich mir vorgenommen habe? Warum sabotiere ich mich immer wieder selber?Ja, es mag sein, das du vom Kopf her, mental her intellektuell genau weisst, was dein nächster Schritt ist für dein Projekt. Aber: genau das, was sich für dich mental her logisch anfühlt, mag auf körperlicher Ebene genau das Gegenteil hervorrufen.
Die Bewältigung durch Aufschieben:
Das was, du als „faul“ als „Aufschieben“ oder Prokrastinieren“ bezeichnest, ist ein Symptom. Ein Symptom von Stress- & Traumareaktionen, von Dysregulation, eine Bewältigungsstrategie. Du steckst vielleicht gerade im sogenannten Freeze Modus fest. Im Erstarren , was eine sehr alte, tief körperliche Überlebensreaktion ist und mal so gar nichts mit Faulsein zu tun hat. (Siehe auch Blogartikel: „Ganzheitlich & traumasensibel“ und „Was ist ein Trauma“). Denn das was von aussen mit Faulheit & Unzuverlässigkeit verwechselt wird, war ursprünglich deine Lösung – eine Kompensationstrategie – um Emotionen nicht zu spüren und dich vor äusseren Einflüssen zu schützen.
Prokrastinieren als Traumafolge:
Eventuell hast du dich in deiner Kindheit sehr ausgeliefert, hilflos und ohnmächtig gefühlt. Und hast vielleicht nie erlebt was heisst, mit deinen eigenen Handlungen Einfluss auf dein Leben zu haben. Dadurch fehlt dir heute als Erwachse die Selbstwirksamkeit. Und genau an diesen „alten Geschichten“ hängt dein Unterbewusstsein heute aber und verbindet genau solche Situationen, in denen du prokrastinierst als „sicher“. Ganz gleich ob, sie dir eigentlich schaden, unlogisch, irrational oder sabotierend sind. Weil das Vertraute unbewusst immer Sicherheit bedeutet.
Unbewusst kannst du also sowohl Angst vorm Scheitern haben, Angst es falsch zu machen, vor Bewertung, vor Kritik, vor Misserfolg haben, als auch vor Erfolg und Glück haben. Und wenn diese Angst gross genug ist, wird unser Nervensystem uns davor schützen wollen durch:
Entweder Angst – Aktivierung – Flucht – Perfektionismus
Oder aus Überforderung – Erstarren – Vermeiden
Was hilft wirklich?
- Self-Compassion: Anerkennen, dass dein Muster Dinge Aufzuschieben mal etwas sehr Funktionales war, wohlwollend und aufbauend zu dir selbst sein
- Bewusstsein schaffen für deine Muster
- Body Awareness – wie fühlt sich das an
- Nervensystemregulation
- Body Based Safety – was brauche ich, um mich sicher zu fühlen, anzufangen oder weiterzumachen?
- Body, Mind & Soul für deine Ziele in aligmment bringen
Denn: Dein SEINS Zustand aus dem du etwas tust, ist so viel wichtiger als das tun selber. Der Zustand deines Nervensystems, dein Inneres hängt davon ab, wie glücklich, erfüllt und erfolgreich du lebst. Und wie leicht es dir fällt für deine Ziele in die Umsetzung zu kommen. Meld dich von Herzen gern, wenn du an diesem Thema mit mir 1:1 arbeiten möchtest.
In tiefer Verbundenheit,
Rika